Herausforderungen und Chancen sind erkannt

Viele Menschen außerhalb Europas flüchten zurzeit. Sie suchen Schutz in Deutschland. In bisher nicht gekanntem Ausmaß wirken sich die Folgen von Kriegen, Diktaturen, Not, Elend, Flucht und Vertreibung sowie Perspektivlosigkeit in anderen Ländern auch auf und in Hessen aus. Die meisten dieser Menschen werden in Deutschland bleiben. Diese Entwicklung stellt die gesamte Gesellschaft und auch den Bund, die Länder und die Kommunen wegen der gemeinsamen humanitären Verantwortung vor enorme Herausforderungen, denen es in gemeinsamer Kraftanstrengung zu begegnen gilt. Angesichts der Dynamik der Entwicklungen ist die Aufnahme, Unterbringung, Verteilung, Versorgung und Integration dieser Menschen zu einer dauerhaften und großen Zukunftsaufgabe geworden.

Land Hessen setzt auf Strategiemix

Prognosen zufolge wird es in Hessen bis 2030 rund 400.000 bis 600.000 weniger erwerbsfähige Menschen geben. In vielen Berufen und Regionen sind Fachkräfteengpässe, vor allem im Pflege- und Gesundheitsbereich, bereits erkennbar. Der Anteil an Beschäftigten mit Migrationshintergrund wächst. Immer mehr Frauen und ältere Menschen arbeiten. Gleichzeitig werden die Arbeitskräfte älter und weniger. Grundsätzlich bedarf es der Hebung und Nutzung aller Potenziale, der inländischen und der internationalen Fachkräfte.

Die Landesregierung setzt zur Unterstützung der Wirtschaft bei der Fachkräftegewinnung und -bindung seit Langem auf einen Strategiemix aus Bildung, Arbeitsmarktpolitik und Internationalisierung. Im Mittelpunkt stehen die Hebung und Nutzung aller verfügbaren Fachkräftepotentiale im Wandel der Arbeitswelt. Dabei steht neben dem demografischen Wandel der Wandel der Wirtschafts- und Arbeitswelt auf unserer Agenda. Und selbstverständlich ist es eine der Aufgaben, die zu uns gekommenen Flüchtlinge in die Arbeitswelt und in die Gesellschaft zu integrieren. Nur so können wir die Grundlage für ein zukunftsfestes und starkes Hessen legen. Deshalb ist auch das Potenzial der Flüchtlinge mit in den Blick zu nehmen.

Integration braucht Zeit

Auch hier bieten sich Chancen, auch wenn wir alle wissen, dass Integration ein langwieriger Prozess ist und eine anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Auch müssen wir sehen, dass die Mehrheit der Flüchtlinge, gerade auch die Lebenserfahrenen, keine formale berufliche Qualifikation mitbringt. In Deutschland gelten meist andere Anforderungen als in deren Herkunftsländern. Die Lösung dieser Herausforderungen benötigt Zeit. In vielen Fällen dürfte der Weg zum Gesellen oder Facharbeiter mehrere Jahre dauern. Aber auch schon jetzt wissen wir von Zahntechnikern, Elektronikern, Bäckern, Schreinern, usw., die eine Ausbildung begonnen haben oder in Beschäftigung sind.

Folglich haben wir auch unsere Fachkräftestrategie um die Zielgruppe der Menschen mit Fluchterfahrung ergänzt und nehmen sie bei unseren Initiativen gezielt in den Blick. Bei erfolgreicher Integration ist Zuwanderung für die hessische Gesellschaft eine große Chance zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs und zum Ausgleich des Rückgangs und der Alterung der hessischen Bevölkerung. Auch Flüchtlinge und Asylbewerber können helfen, die negativen, demografischen Veränderungen abzumildern. Sie erhalten Schutz und Sicherheit und können gleichzeitig zur Arbeitskräftesicherung beitragen. Zuwanderung und Integration sind dabei eng miteinander verbunden. Eine erfolgreiche Integration der dauerhaft Bleibenden erfordert frühzeitige und vielfache Bemühungen. Das frühe, schnelle Erlernen der deutschen Sprache sowie Hilfen zur Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sind ebenso wie eine angemessene Wohnungsversorgung sowie Betreuung und Bildung in Kitas und Schulen erforderlich.

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AnsprechpartnerInnen

Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen

Torsten Becker                                                                         

Telefon +49 (0)611 3219 3505                                       

E-Mail: Fachkraeftesicherung@hsm.hessen.de

soziales.hessen.de/fachkraeftesicherung

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